Dienstag, 18. März 2014

Dokumentation "Büroflut am alten Pegel - der Mensch lebt nicht vom Loft allein" - Sonntag, den 23.02.2013

Begrüßt wurden die Massen von zirka 160 Menschen am Kopf der, in Verlängerung des Europahafens, frisch angelegten Grünanlage, im Herzen des neuen Kaffeequartiers, nämlich des Hilde-Adolf-Parks. Pünktlich um kurz nach Zwei ging es auf Eduschos ehemaligem Firmengelände auch inhaltlich los. Im Schatten des von Stararchitekten Helmut Jahn entworfenen Wesertowers – dem seit 2010 höchsten Gebäude Bremens – wurde die Geschichte des Hafenareals und die jüngsten Entwicklungen der Langzeitbaustelle Überseestadt abgerissen. Zu den Mietern der schon fertig gestellten Glas-Stahl-Beton-Tempel gehören neben einiger Büros, eine Filiale des Steigenberger Hotels als auch des GOP-Varieté Theaters.
An einem der vielen von Justus Grosse entwickelten Projekte, bewegt sich der Zug vorbei an dem neu getauften „Weinkontor“. Das sich mitten in den Sanierungsarbeiten befindliche, denkmalgeschützte Gebäude will 12.000qm an Büros vermieten. Vor dem weiterhin aktiven Sitz der Firma Kelloggs, wo die umgelegte S-Bahn-Linie 3 in Richtung Walle abbiegt, wird erstmals Halt gemacht. Neben dem vietnamesisch-kulinarischen Highlight von Mekong stehen wir auf einer Baustelle die Züge einer zukünftigen Straße vermuten lässt. Um später einmal Grundstücke abstecken, beplanen und verkaufen zu können, wird hier von öffentlicher Hand schon einmal Infrastruktur angelegt. Gegenüber stellt das direkt an der Weser gelegene Kelloggs-Areal noch die Sackgasse der verlängerten Schlachte-Promenade dar. Damit das so bleibt hat sich das Unternehmen rechtlich gegen die Vertreibung vom Standort abgesichert – wohlgemerkt, nachdem bereits große Teile des Grundbesitzes lukrativ an Investoren veräußert wurden.
Weiter gen Nordwesten passieren wir den sanierten und neu-genutzten Schuppen 2 und stranden im Europahafen. Direkt am Wasser, unter 5.500 qm „hochwertiger Büroflächen“, der leicht irreführend als „Kranhäuser“ bezeichneten Neubauten, genießen wir die Aussicht auf den gegenüberliegenden Schuppen und Speicher l sowie einige neue Dienstleistungswürfel in vorderster Reihe.
Der Weg dorthin führt über die, dem Hochwasserschutz neu angepasste, Hafenbeckenpromenade. Vor der EFRE-Plakette, zwischen den terrassierten Stufen der neuen Freiraumarchitektur, bewundern wir die Dimension des zirka zwei Kilometer langen Europahafens. Ehemalige Frachter sollen hier durch private Yachten ersetzt werden. Noch wirkt der als „Marina“ bezeichnete Steg, an dem derzeit ein Weltumsegler und ein paar Schaluppen anseilen, etwas verloren.
Wir lassen die Freizeitkapitäne links liegen und halten erst wieder am Beginn des Schuppen l. Durch die neuen Fenster staunen wir über die riesigen Kronleuchter des "Luxusrestaurants" namens El Mundo im Kopf des umgewandelten Industriebaus. Neben der „Soccerhalle“ von WerderSports, lockt hier noch ein eintrittsgeldfreies Oldtimermuseum, ein Zentrum für Automobilkultur. Wir treten ein und schleusen uns mit dem Anhang von immer noch mehr als 160 Mann, Frau und Kind durch, bis zum anderen Ausgang am Ende des langgezogenen, ehemaligen Lagerhaus namens Schuppen 1.
Mit sehnsüchtigen Blicken gen Schuppen 3 queren wir die Konsul-Smidt-Straße und folgen der Luftlinie in Richtung renovierten Hafenhochhaus auf direktem Wege durch die Brache in der zweiten Reihe – eben nicht direkt am Wasser. Liebevoll von uns als Teletubby-Land bezeichnet, finden wir uns vor der 50mx100m großen Berg-und-Tal-Landschaft – einer bereits fertiggestellten, allerdings unbelebten Grünanlage eines renommierten Landschaftsarchitekturbüros – ein. Wir dokumentieren, dass einer der 4 ½ Bäume der Hanglage schon seinen Tribut zollen musste und bewegen uns weiter in Richtung Holz- und Fabrikenhafen.

Vorbei am Eingang des hierher gezogenen Großmarkts, machen wir vor dem renovierten Speicher XI ein letztes Mal halt. Die zweite Hälfte, des mit 396 Meter zweitlängsten Gebäude Bremens, wird von der Hochschule für Künste bewohnt. Im vorderen Teil befinden sich einige Büros, ein Restaurant und das durchaus spannende Hafenmuseum. Der Urbane Spaziergang durch das größte städtebauliche Entwicklungsprojekt Bremens – von 1998 bis 2025 werden öffentliche und private Investitionen von insgesamt ~1,5 Milliarden Euro erwartet – ist hiermit zu Ende. Wir bedanken uns wie immer freundlichst für Interesse und Aufmerksamkeit und hoffen, dass die Menschen gut unterhalten wurden und wünschen einen weiterhin frohen Frühlingsbeginn.

Unterschiedliche Menschen riefen uns vorab schon telefonisch an und fragten uns Obligatorisches. "Muß man sich anmelden? Oder kostet der Urbane Spaziergang Eintritt?" Beides konnten wir wie gewohnt verneinen. Die erste Kooperation mit dem Bremer Energiekonsens und dem Bremer Bauraum e.V. in diesem Jahr 2014 geht weiter. Der nächste Urbane Spaziergang beginnt am Sonntag, den 23.03.2014 um 14Uhr. Teffpunkt ist die Endhaltestelle Sebaldsbrück der Linien 2 und 10.

Wir werden somit insgesamt drei Urbane Spaziergänge im Februar, März und Mai 2014 mit Euch gemeinsam erleben. Weitere folgen....>>>>






Vielen lieben Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Großen Dank auch an (c) Daniel Telkmann, (c) Daniel Hüttenmeister und (c) Moritz Trautner für die Fotografien. Der nächste Urbane Spaziergang „Neue Zinnen auf alten Schlössern – eine Zeitreise über alte Dorfwege“ findet am Sonntag, den 23.03.2014 um 14Uhr statt. Treffpunkt von BREMER MODERNISIEREN ON TOUR: Urbaner Spaziergang  in Hemelingen, So, 23.3.2014,
14 – 16 Uhr Treffpunkt: Endhaltestelle Sebaldsbrück BSAG 2/10 Die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Anmeldung!

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