Mittwoch, 30. Mai 2007

"AAA281 - Abflug, Abriss, Abfahrt" am 10.06.2007 um 15.00Uhr

AAA281 – Abflug, Abriss, Abfahrt

Das Neuenlander Feld entwickelt sich zum zentralen Bremer Verkehrskreuz. Traditionell starten hier seit den Kindertagen der Luftfahrt Flugzeuge in die Ferne. Mit der verbesserten Anbindung des Airports Bremen durch die Straßenbahn und mit dem Bau der Autobahn A281 durch das Neuenlander Feld in Richtung des Güterverkehrszentrums und der Hafenanlagen, rückt die globalisierte Welt aber insgesamt immer näher an das Stadtzentrum. Folgerichtig entsteht mit der Airport City ein Technologie- und Gewerbezentrum, das auf die Firmen und Forschungseinrichtungen IT-Branche ausgerichtet ist, die über das Internet im globalen Datenverkehr tätig sind. Von der globalen Welt ist es dann nur noch ein kurzer Schritt zum Griff nach den Sternen, der mit dem Bau der Ariane Antriebsstufen bei EADS vollzogen wird.

Für den Fußgänger, einen Spaziergänger zumal, scheint es an diesem Ort keinen Platz (mehr) zu geben. Mit unserem Urbanen Spaziergang demonstrieren wir allerdings das Gegenteil. Denn gerade dem Spaziergänger eröffnen sich zwischen den strahlenden Fassaden des Airports und den grau aufragenden Stelzen der Autobahn ganz andere Perspektiven als dem Reisenden im Anflug auf Bremen oder dem Lastwagenfahrer mit seiner Containerlast auf dem Weg zum Umschlaghafen. Erst aus der Nähe ist der Wandel des Stadtquartiers genau zu erkennen, noch befährt kein Auto die neue Strecke, noch sind viele der Bürobauten Rohbauten oder existieren nur als Animation. Der Spaziergang wirft damit einen Blick auf die sich momentan vollziehenden Entwicklungen und auf die Zukunft des Quartiers.

Datum: Sonntag, 10. Juni 2007
Startort: Terminal Abflug, Flughafenallee am Flughafen in 28199 Bremen
Zeit: 15.00Uhr, Dauer ca. 1-2 Stunden

Titel: Alexander Kutsch, Oliver Hasemann, Daniel Schnier Text: Oliver Hasemann Foto und Einladung: Daniel Schnier

Donnerstag, 24. Mai 2007

WESER KURIER, 24.05.2007

Neues Leben im Abrisshaus
Wohnexperiment im Hochhaus Neuwieder Straße 48

TENEVER. Eine merkwürdige, bedrückende Stille geht von dem Wohnkomplex Neuwieder Straße 46 -52 in Osterholz Tenever aus. Von den meisten Mietern schon verlassen, ragen die zum Abriss verdammten Betonkolosse weitgehend verwaist in den Bremer Himmel. Doch bald soll neues Leben dort einkehren.

In dem Haus an der Neuwieder Straße 48 bewohnen nur noch zwei Parteien das Hochhaus, eine mehrköpfige Familie und ein älterer, alleinstehender Herr. Auch sie sollen bald in eines der umliegenden Gebäude umsiedeln, damit die teilweise stark heruntergekommene Wohnanlage abgerissen werden kann. Doch bevor das soweit ist, erwacht eines der Häuser, der Block Nummer 48, für kurze Zeit noch einmal zu neuem Leben.

Im Rahmen des Projektes "Sproutbau" sollen sich im August hier Menschen niederlassen, die einen Monat lang gemeinschaftlich miteinander leben wollen. Am Sonnabend veranstalteten die Organisatoren des Projekts eine erste Hausbegehung mit potenziellen Mitbewohnern. Die Initiatoren des Projekts, oder das "Team N.", wie sich die Gruppe nennt, sind neben Christina Vogesang, Annika Schmeding und Olaf Clausing, die über den Verein "Quartier" oder ähnliche Sozialeinrichtungen schon mehrere Projekt in Tenever betreut oder organisiert haben, auch Oliver Hasemann, Daniel Schnier und Alexander Kutsch vom Autonomen Architektur Atelier (AAA), die sich aufgrund der architektonischen Besonderheiten des Wohnkomplexes für das Projekt interessieren. "Die Idee ist, hier eine Wohngemeinschaft entstehen zu lassen, die sich auf der Grundlage individueller Ideen und der Gegebenheiten des Hauses entsprechend organisiert und miteinander in dem Haus lebt", erklärt Christina Vogesang.

Einzige Voraussetzung: Jeder, der in das Haus einzieht, muss etwas für das Allgemeinwohl in die Wohngemeinschaft einbringen und möglichst eine Idee entwickeln, die zu einer nachhaltigen Nutzung bestimmt ist. "Unter anderem wollen wir eine Volksküche einrichten, die für die Versorgung der Bewohner zuständig ist", erzählt Vogesang.

Darüber hinaus seien jedoch auch Interessenten aus anderen Bereichen, wie Handwerker, Techniker oder Zukunftsvisionäre gefragt, die sich vorstellen können, für einen Monat in einem fast leerstehenden Hochhaus zu wohnen. "Bisher haben sich schon einige Leute mit guten Ideen bei uns gemeldet", erzählt Christina Vogesang. "Wir haben sogar auch einige Anfragen aus dem Ausland, was uns natürlich besonders freut, weil es dem Projekt eine internationale Note gibt."

Claudia Junker und Niko Wolf, die aus Ottersberg zur Besichtigung gekommen sind, kennen sich mit alternativ geführten, gemeinschaftlichen Lebensformen aus. "Wir wohnen zusammen mit 18 Leuten in einem alten Bahnhof im Ottersberg", erzählt die 24-jährige Kunstpädagogikstudentin Claudia Junker, die schon seit dreieinhalb Jahren in dem alten Bahnhof lebt. Zwar habe sie bisher noch keine genaue Vorstellung davon, was sie in die Gemeinschaft einbringen könnte. "Ich finde das Projekt aber sehr spannend und wollte mir zur Inspiration einfach schon mal das Gebäude und die Räumlichkeiten angucken", meint sie.

Einen etwas ausgereifteren Plan hat die 25-jährige Celine, die Umwelttechnik an der Universität Hamburg studiert. "Ich habe mir überlegt, einen Solar- und Wärmespeicher zu entwickeln", erzählt sie. Da sie damit jedoch noch in der Planung stecke, wolle sie lieber erstmal nicht zu viel verraten. "Nicht, dass mich mein Professor nachher noch darauf festnagelt und es dann nachher nicht klappt."

Anfang August sollen mindestens 40 Bewohnerinnen und Bewohner in den Häuserblock einziehen, der dank der Gewoba noch für einen zusätzlichen Monat an das Wasser- und Stromnetz angeschlossen bleiben wird. "Allerdings haben wir in der Zeit leider kein warmes Wasser, aber vielleicht entwickelt ja jemand noch eine Idee dafür", sagt Vogesang.

Wer Lust hat, sich an dem Projekt "Sproutbau" zu beteiligen, kann sich noch bis Sonntag, 24. Juni, anmelden. Informationen hierzu gibt es im Internet unter www.sproutbau.de.

© www.weser-kurier.de | von der WESER-KURIER Mitarbeiterin Andrea Suhn, FOTOS: Petra Stubbe

Sonntag, 20. Mai 2007

"Messer, Gabel, Wurst und Cola - Insel im Schlaraffenland!" Dokumentation und Resumeé vom 20.05.2007




Spaziergang durch die Werkstatt

Zu unserem urbanen Spaziergang durch Hemelingen, einem traditionellen Industriestandort, also quasi der verlängerten Werkbank Bremens, fanden wir uns mit zirka 50 Personen am Sebaldsbrücker Bahnhof ein. Von dieser Eisenbahnstrecke ausgehend hatten sich hier die Industrieunternehmen auf dem hannoveranischem und später preussischem Gebiet im 19. Jahrhundert angesiedelt, die aufgrund der Zollschranken in Bremen nicht wirtschaftlich produzieren konnten. Unter diesen Betrieben waren weltbekannte Bremer Unternehmen wie Focke-Wulf, Wilkens Silberwaren oder nach dem 2. Weltkrieg die Nordmende. Mittlerweile ist der Betrieb in der Werkstatt allerdings weitesgehend eingestellt, die Maschinen und Werkzeuge sind schon ausgeräumt und die Räume werden nach und nach besenrein gekehrt, um neue Investoren anzulocken. In einen Industriestandort im Wandel.

Unser Weg führte uns vom Bahnhof in Sebaldsbrück durch die Industrie- und Gewerbegebiete entlang der Hemelinger Bahnhofsstraße bis hin zum Allerhafen an der Weser. Links und rechts hatten wir so die Möglichkeit die historischen Industriestätten, die gegenwärtig noch bestehenden Betriebe und die Pläne für die zukünftige Gestaltung des Stadtteils betrachten zu können. Wie der angedachte Wandel für Hemelingen aussieht, konnten wir auf unserem Rückweg erkennen, der uns durch den Hemelinger Bahnhof, durch die Glockenstraße und durch den Hemelinger Tunnel führte. Dass die bauliche Aufwertung, die "Investition in Steine" alleine nicht reicht um den Strukturwandel herbeizuführen, wurde allerdings ebenso deutlich.

Der „Feierabend“ nach dem Abschluss des Spaziergangs wurde dann am Sebaldsbrücker Bahnhof mit lokalen Spezialitäten genossen. Vielen Dank, dass Ihr mit uns unterwegs gewesen und unseren urbanen Spaziergang bereichert habt. Wir sehen uns im Juni.


"AAA 281 - Abflug, Abriss, Abfahrt!“


Datum: Sonntag, den 10.06.2007
Startort: Treffpunkt ist der Terminal Abflug
des Flughafens in der Flughafenallee in 28199 Bremen
Zeit: 15.00Uhr, Dauer zirka 1-2 Stunden

Text: Oliver Hasemann, Fotos: Meike Schlingmann

Montag, 7. Mai 2007

"Messer, Gabel, Wurst und Cola - Insel im Schlaraffenland" am 20.05.2007 um 15.00Uhr

Messer, Gabel, Wurst und Cola – Insel im Schlaraffenland

Das Tor nach Hemelingen bildet der Sebaldsbrücker Bahnhof. Eingezwängt zwischen den Gleisen der Bahnstrecken und eingekreist von den Schneisen der Hauptverkehrsstraßen, bildet der Ortskern von Hemelingen eine Insel im Geflecht der Verkehrsinfrastruktur. Eine Insel, deren Zugänge schwer zu finden sind, deren Brücken versteckt sind, die gleichzeitig auch noch untertunnelt wird.

Auf dieser Insel angelangt, stellt der/die BesucherIn allerdings schnell fest, dass es hier nicht nur das Besteck, sondern auch die Speisen für ein Essen gibt.

Für viele Bremerinnen und Bremer ist Hemelingen tatsächlich eine Art Insel kurz vor der Autobahn. Dank der ausgeprägten Infrastrukturplanung führen mittlerweile alle Hauptverkehrsstraßen an Hemelingen vorbei, mit dem Bau des Hemelinger Tunnels wurde eine weitere Entlastungsstrecke gebaut, das Zentrum Hemelingens ist damit verkehrsbefreit. Die Verlagerung von Straßen ist allerdings nicht der einzige städtebauliche Wandel. Mit dem Strukturwandel verlassen auch Produktionsstätten den Stadtteil, der immer noch traditioneller Standort von bekannten Firmen der Nahrungsmittel- und Metallverarbeitenden Industrie ist.

Das AAA lädt auf seinem Urbanen Spaziergang dazu ein, diesen Wandel und diese Tradition zu erfahren und sich auf eine Insel im Schlaraffenland entführen zu lassen.

Datum: Sonntag, 20.05.2007
Startort: Sebaldsbrücker Bahnhof, Hemelinger Bahnhofstrasse in 28309 Bremen
Zeit: 15.00Uhr, Dauer ca. 1-2 Stunden

Titel: Alexander Kutsch, Oliver Hasemann, Daniel Schnier Text: Oliver Hasemann Foto und Einladung: Daniel Schnier